Siehst du mich? – „Ich sehe dich.“ Wirklich?
Interpretationen
Ich gehöre eher zu den Menschen, die still beobachtend sind, die eher zurückhaltend durchs Leben gehen; die das, was beschäftigt, eher im Inneren reflektieren. Aus diesem Grunde wird manchmal gedacht, ich sei verschlossen.
Früher war ich sehr schüchtern, auch heute ist davon noch einiges übrig geblieben.
Ab und zu steigt es in mir hoch und macht sich bemerkbar. Aus diesem Grunde wird manchmal gedacht, ich sei stolz.
Ich mag Telefone nicht und rufe nur an, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Manchmal verstehe ich die Menschen am Telefon nicht gut oder kann die Worte nicht einordnen, weil ich Gesichter und Augen nicht sehe. Ich lese mehr aus Geschriebenem heraus und ich schreibe lieber. Aus diesem Grunde wird manchmal gedacht, ich sei uninteressiert.
Es gibt Zeiten, in denen ich mich zurückziehen muss, alleine sein muss, ich keinen Menschen um mich ertrage, weil ich traurig bin oder es mir sonst nicht gut geht. Aus diesem Grunde wird manchmal gedacht ….
Vieles wird gedacht und manches vermutet oder interpretiert, jeweils nach dem eigenen Hintergrund, nach den eigenen Erfahrungen. Doch manches ist ganz anders. Vielschichtig und nicht nur so oder so.
Auf einer Bühne bin ich zum Beispiel weder in mich gekehrt, noch schüchtern, noch still, sondern voller Freude und Elan. Extrovertiert. Ich liebe die Bühne. Auch das bin ich. In meiner Heimat bin ich ganzheitlich und liebe das Leben. Auch das bin ich. Viele kleine Facetten vereinen sich.
So geht es bestimmt Vielen, kaum einer ist einfach nur so oder so. Und darum komme ich auf den Anfang zurück. Siehst du mich? Wirklich? „Ich sehe dich.“ Ein guter Satz aus einem guten Film, der gut auf das Leben angewandt werden kann.
