Menschen

Das Wirken des Menschen im Delta – sein Lebensraum

Regelmässige Überschwemmungen der Rhône verhinderten grössere Ansiedlungen, also wurden Deiche gebaut, die jedoch auch ihre Nachteile hatten wie wir das schon im Teil „Geschichte“ sehen konnten. Später wurde ein kompliziertes hydraulisches System konstruiert, um das Wasser damit je nach Bedarf zu lenken.

Auf den höher gelegenen Gebieten des ehemaligen Rhonebettes wurde Ackerland angelegt. Unter anderem: Der Weinbau, der nach der Phyloraxera-Seuche im Jahr 1890 an Ausdehnung zugenommen hat.

Der Reisanbau, der zwischen 1950 und 1970 mit 20000 Hektar Anbaufläche einen bedeutenden Platz eingenommen hat und durch die Reiskultur eine neue Landschaftsform hervorgebracht hat. Er hilft auch mit bei der Entsalzung der Böden, auf denen anschliessend andere Nutzpflanzen angebaut werden können. Seit 1970 ist der Reisanbau um ein Drittel zurückgegangen. (Der Reis aus der Camargue ist übrigens ganz besonders schmackhaft.)

Weiteres: Es wird Obst und Gemüse angebaut, und Spargeln.

Weitere Produkte aus der Camargue: Wolle, Fleisch, Schilfprodukte (wie Matten oder Windschutz für Geländer), Fische, Salz und vieles mehr.

Salz

Das Meerwasser, das aus dem Meer gepumpt wird, verdunstet in den Salzgärten bis zur Auskristallisierung des Salzes, nachdem es durch zahlreiche Vorkonzentrierungsbecken einen Weg von ca. 50 km zurückgelegt hat. Ab Ende August wird das Salz bei den Salinen geerntet.

Die Viehzucht

Die Pferde und Stiere der Camargue habe ich in einem speziellen Kapitel behandelt. Aber es wird noch andere Viehzucht betrieben. Die Schafzucht ist für die Camargue ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die langgestreckten Schafställe sind Bestandteil der traditionellen Camargue-Landschaft. Es gibt ungefähr 80 000 Schafe in der Camargue, die im Sommer allerdings in den Alpen der „Haute-Provence“ geweidet werden.

Fischfang

Der Fischfang beschränkt sich weitgehend auf die Binnenseen. Obwohl es in der Camargue zahlreiche mehr oder weniger salzhaltige Brackwasserseen und zahlreiche Be- und Entwässerungskanäle („roubines“) gibt, üben nur wenige Fischer den Fischfang berufsmässig aus. Man fischt hauptsächlich Aale, Zander und Meeräschen, ev. Seezunge und Garnelen (wenn der Salzgehalt der Seen zunimmt).

Zu erwähnen ist vielleicht auch noch die Jagd, die betrieben wird. Und sonst gäbe es vermutlich noch eine ganze Menge. Aber auch hier muss ich mich beschränken. Ein bisschen Einblick gewähren konnte ich hoffentlich in das doch vielfältige Leben in dieser Gegend, das sich wohl hauptsächlich um Stier und Pferd dreht, wo aber doch auch noch anderes zu finden ist.

(Angaben aus dem Prospekt des Parc Naturel Régional de Camargue „Camargue“)

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Gedanken und Anregungen